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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 161

1911 - Erfurt : Keyser
— 161 — hatten auch die Schweden wegen der zurücke gehenden Kayserlichen macht nicht lange zeit, als wurde beiderseits vom accord1) gehandelt und nach dreitägiger handelunge die stadt aufgegeben. Denen herren Schweden wurde gegeben zur rancion2) der stadt 16000 thlr. baargeld und 16000 thlr. an tuch und schuen, und wurde ein regiment Schwedische völcker in die stadt und auf die burgk geleget. Ehe die Schwed. armada von der stadt wegging, wurden vorher die ar-tollerey welches 100 stück geschüz waren hineingeführet, stunden so lange auf dem Anger bis sie mit guter manier konten nachgeführet werden. Das regiment volck solte zwart dem accord nach auf dem lande liegend bleiben und nicht in die stadt kommen, nachdem aber die Keyserliche armada sich zu nahe ins gehege begeben wolle, zog dasselbe anno 1637 den tag Mariae Lichtmes (2. Febr.) gegen abend als schone temmerunge war hinein und blieb so lange drinne bis der friede gemacht wurde. Falckenstein’sche Chronik. 53. Das Erfurter Friedensfeit. (1650.) Heuer zeigten die grünen Maien, mit Welchen man zu Pfingsten die Kirchen schmückte, zum ersten Male keine roten Blutströpschen mehr. Bisher Hatte man dieses traurige Himmelszeichen, das die Fortsetzung des unheilvollen Krieges verkünden sollte, in jedem Frühling neu an dem jungen Blätterschmuck der Birken erspäht. Der Frieden War Wirklich da! Er War nach dreißig langen Kriegsjahren endlich Wieder in Deutschland eingezogen. Die meisten der Lebenden freilich kannten ihn nicht, und die Wenigen Alten, welche noch lebten und die Schrecknisse des Krieges überdauert hatten, erinnerten sich seiner nur aus ihrer Jugend. Wie überall im deutschen Lande, so rüstete man sich Mitte September 1650 auch in Ersnrt, die Wiederkehr des Friedens festlich zu begehen. Nachdem die letzten Truppen der schwedischen Besatzung — 690 Mann mit 655 Frauen und 916 Kindern — aus mehr als 80 Wagen und mit 300 Pferden die Stadt verlassen hatten, begann auf Anordnung eines Hohen und Ehrbaren Rates ein Mehrtägiges Dankfest. In der Frühe des ersten Festtages donnerten die Wallgeschütze über die Stadt und weckten die Bürger aus ihrem ruhigen Schlafe. Doch nicht angstvoll horchten sie diesmal aus! In das Brüllen der Geschütze mischte sich kräftiger Posannenfchall. Wie Engelsgesang aus Himmelshöhen ertönte vom naben Kirchturm der uralte Lobgesang: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr Und Dank für feine Gnade," l) accord Vergleich; 2) rancion — Lösegeld. i

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 119

1902 - Karlsruhe : Lang
— 119 - jede patriotische Regung; wer im Verdachte stand, ein guter Deutscher zu sein, war an Freiheit und Leben gefährdet. Hierdurch wurde iu ganz Deutschland eine tiefe Erbitterung gegen die Franzosen hervorgerufen. Aus Spanien kamen Nachrichten, daß die spanische Nation sich siegreich gegen die französische Gewaltherrschaft erhoben habe, und vaterländisch gesinnte Männer in Deutschland nährten im stillen die Hoffnung, daß den Deutschen ein gleiches gelingen könne. Die Zeit schien dem Kaiser von Österreich günstig, um mit Ausgebot aller Kräfte des Kaiserstaates den Versuch zur Befreiung Deutschlands zu machen. Erzherzog Karl rückte mit einem gewaltigen Heere in Bayern ein und rief alle Deutschen zum Kampfe gegen den welschen Zwingherrn; dietiroler erhoben sich und jagten unter der Führung des Andreas Hofer, des Joseph Speckbacher und des Kapuzinerpaters Haspinger die Franzosen und Bayern aus den Tiroler Bergen hinaus; im Hessenlande bewirkte Oberst Dörnberg, daß 10000 Bauern sich erhoben, um den Westfalenkönig zu verjagen; von Berlin rückte der tapfere Husarenmajor Schill mit seinem Regiments aus, um aus eigene Faust den Kampf gegen den Unterdrücker zu beginnen. Alles dies geschah in den Apriltagen des Jahres 1809. Allein die schönen Hoffnungen wurden bald vereitelt. Der Kaiser Napoleon zog mit einem starken Heere, hauptsächlich von Truppen des Rheinbundes, gegen den Erzherzog, nötigte ihn durch siegreiche Gefechte iu der Nähe von Regensburg zum Rückzüge nach Böhmen und Mähren und rückte in Eilmärschen gegen Wien, das er am 12. Mai erreichte. Eine Woche darauf wurde die blutige Schlacht bei Aspern geschlagen, in der Erzherzog Karl siegte, Napoleon Bonaparte seine erste Niederlage erlitt. Allein am 6. Juli siegte Napoleon bei Wagram, und Kaiser Franz mußte den Frieden von Schönbruuu schließen, durch den er an Frankreich die österreichischen Besitzungen am adriatischen Meere abtrat. Die Unternehmung Dörnbergs war mißglückt; Lchill schlug sich einen Monat lang wacker mit den Franzosen herum, sand aber in Stralsund den Tod; die Tiroler kämpften mit Tapferkeit und Glück, mußten aber, von Österreich verlassen, die Waffen niederlegen; Andreas Hofer wurde durch einen Verräter den Franzofen ausgeliefert und zu Mantua erschossen.*) Am Ende des Jahres 1809 stand Napoleons Macht fester als je zuvor. Österreich und Preußen waren vereinzelt in einem Kampfe unterlegen, den sie mit vereinten Kräften vielleicht siegreich hätten bestehen können. Die Hälste Deutschlands war dem fremden Zwingherrn untertan, und der Tag schien nicht mehr ferne, an dem auch Österreich und Preußen in die Stellung der Rheinbundstaaten herabgedrückt sein würden. *) Vergl. im Anhang das Gedicht: Andreas Hofer.

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
22 I- Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 110. stimmungen des Kaisers regierte. Die knigliche Familie entfloh nach Brasilien. 1808. Um sich auch Spaniens zu bemchtigen, benutzte Napoleon 1808 ein Zerwrfnis zwischen dem alten König und dem geistesschwachen Thron-folger dazu, beide zum Verzicht auf den Thron zu bewegen, und ernannte seinen Bruder Joseph zum König des Landes. Aber die franzsischen Truppen konnten die spanischen Volkserhebungen, durch die sie in be-stndigem Kleinkrieg Verluste erlitten, nicht unterdrcken. Da zog Napoleon selbst, nachdem er auf dem glnzenden Frstentage zu Erfurt den Bund mit Kaiser Alexander befestigt hatte, mit einem starken Heere gegen die Spanier, wodurch die Ruhe vorlufig wiederhergestellt wurde. 1809. 2. Napoleons Krieg gegen sterreich, 1809. Inzwischen bereitete sich sterreich durch bessere Ausbildung und Verstrkung des Heeres auf den Krieg vor, und als Napoleon in Spanien beschftigt war, schien die Zeit zum Losschlagen gnstig. Aber dieser bot rasch die Rheinbundtruppen auf, verlie Spanien, schlug die sterreicher in mehreren Gefechten und zog in Wien ein. Zwar wurde er vom Erzherzog Karl bei Aspern besiegt, aber nachdem er gengende Verstrkungen an sich gezogen hatte, siegte er bei Wagram und entschied dadurch den Krieg. Im Frieden zu Schnbrunn wurde sterreich abermals stark verkleinert. Es mute abtreten: Salzburg und benachbarte Gebiete an Bayern, ein Stck von Galizien an das Herzogtum Warschau, ein anderes an Rußland und die Be-sitzungen am Adriatischen Meere an Frankreich (Jllyrische Provinzen"). Bei Beginn des Krieges erhoben sich die Tiroler unter Anfhrung von Andreas Hofer, Sandwirt im Passeier Tale, gegen die verhate Bayernherrschaft. Dreimal befreiten die tapferen Alpenshne, ermuntert durch wiederholte, Hilfe versprechende Handschreiben des Kaisers Franz, ihr Land von Bayern und Franzosen. Nach Abschlu des Schnbrunner Friedens aber nahmen die in verstrkter Anzahl eindringenden Feinde unter Morden und Brennen Innsbruck zum drittenmal ein, und der 1810. Widerstand der Tiroler war gebrochen. Andreas Hofer wurde 1810 zu Mantua erschossen. 3. Schills Ende. Nach der sterreichischen Kriegserklrung fate der preuische Major Schill den abenteuerlichen Plan, auf eigene Hand 1809. Deutschland von den Franzosen zu befreien. hne Wissen des Knigs zog er mit seinen Husaren aus Berlin und schlug sich nach Stralsund durch, das er zum Sttzpunkt seiner Unternehmungen machen wollte. Er fiel im Straenkampfe gegen dnische und Rheinbundtruppen. Seine Soldaten wurden gefangen genommen und elf Offiziere zu Wesel erschossen. 4. Das Ende der Knigin Luise. Gegen Ende des Jahres 1809 kehrte die knigliche Familie, nachdem Berlin von den Franzosen gerumt war, dahin aus Knigsberg zurck, empfangen von der Begeisterung des Volkes. Die zarte Gesundheit der Knigin war aber den ausgestandenen

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 543

1906 - München : Oldenbourg
114. Hurra, Germania! 543 Überhaupt ist es nicht mehr der Ehrgeiz der Fürsten, es sind die Stimmungen der Völker, das Unbehagen über innere Zustände, das Treiben der Parteien, besonders ihrer Wortführer, welche deu Frieden gefährden. Leichter wird der folgenschwere Entschluß zum Kriege von einer Versammlung gefaßt, in welcher niemand die volle Verantwortung trägt, als von einem einzelnen, wie hoch er auch gestellt sein möge, und öfter wird man ein friedliebendes Staatsoberhaupt finden als eine Volksvertretung von Weisen! Die großen Kämpfe der neueren Zeit sind gegen Wunsch und Willen der Regierenden entbrannt. Die Börse hat in unseren Tagen einen Einfluß gewonnen, welcher die bewaffnete Macht für ihre Interessen ins Feld zu rufen vermag. Mexiko und Ägypten sind von europäischen Heeren heimgesucht worden um die Forderungen der hohen Finanz zu liquidieren. Weniger kommt es heutzutage darauf an, ob ein Staat die Mittel besitzt Krieg zu führen, als darauf, ob seine Leitung stark genug ist ihn zu verhindern. So hat das geeinigte Deutschland seine Macht bisher nur dazu gebraucht den Friedeu in Europa zu wahren; eilte schwache Regieruug beim Nachbar aber ist die größte Kriegsgefahr. Aus solchen Verhältnissen ist auch der Krieg von 1870—1871 hervorgegangen. Ein Napoleon auf dem Throne von Frankreich hatte seinen Anspruch durch politische und militärische Erfolge zu rechtfertigen. Nur eine Zeitlang befriedigten die Siege der französischen Waffen auf fernen Kriegsschauplätzen, die Erfolge des preußischen Heeres erregten Eifersucht, sie erschienen als Anmaßung, als Herausforderung und man verlangte Rache für Sadowa. — Die liberale Strömung des Zeitalters lehnte sich auf gegen die Alleinherrschaft des Kaisers, er mußte Bewilligungen zugestehen, seine Machtstellung im Innern war geschwächt und eines Tages erfuhr die Nation aus dem Munde ihrer Vertreter, daß sie deu Krieg mit Deutschland wolle! 114. Hurra, Germania! (25. Juli 1870.) Von Ferdinand Freiligrath. *) Hurra, du stolzes, schönes Weib, Hurra, Germania! Wie kühn mit vorgebeugtem Leib Am Rheine stehst du da! Im vollen Brand der Iuliglut, Wie ziehst du risch dein Schwert! Wie trittst du zornig-frohgemut Zum Schutz vor deinen Herd! Du dachtest nicht an Kampf und Streit; In Fried' und Freud' und Ruh' Auf deinen Feldern, weit und breit, Die Ernte schnittest du. Bei Sichelklang im Ährenkranz Die Garben fuhrst du ein: Da plötzlich, horch, ein andrer Tanz! Das Kriegshorn überm Rhein! Hurra, Hurra, Hurra! Hurra, Hurra, Hurra! Hurra, Germania! Hurra, Germania! ') Gesammelte Dichtungen, Ii. Band, S. 298. Stuttgart 1871.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 544

1906 - München : Oldenbourg
544 115. Kriegserklärung, Kräfteverhältnisse; Feldzugsplan, Aufmarsch. Da warfst die Sichel du ins Korn, Den Ährenkranz dazu, Da fuhrst du auf in Hellem Jörn, Tief atmend auf im Nu; Schlugst jauchzend in die Hände dann: Willst du's, so mag es sein! Auf, meine Kinder, alle Mann! Zum Rhein, zum Rhein, zum Rhein! Hurra, Hurra, Hurra! Hurra, Germania! Da rauscht das Haff, da rauscht der Belt, Da rauscht das Deutsche Meer; Da rückt die Oder dreist ins Feld, Die Elbe greift zur Wehr. Neckar und Weser stürmen an, Sogar die Flut des Mains; Vergessen ist der alte Span: Das deutsche Volk ist eins! Hurra, Hurra, Hurra! Hurra, Germania! Schwaben und Preußen Hand in Hand! Der Nord, der Süd ein Heer! Was ist des Deutschen Vaterland? Wir fragen's heut' nicht mehr. Ein Geist, ein Arm, ein einz'gerleib, Ein Wille sind wir heut'! Hurra, Germania, stolzes Weib! Hurra, du große Zeit! Hurra, Hurra, Hurra! Hurra, Germania! Mag kommen nun, was kommen magr Fest steht Germania! Dies ist All-Deutschlands Ehrentag; Nun weh dir, Gallia! Weh, daß ein Räuber dir das Schwert Frech in die Hand gedrückt! Fluch ihm ! Und nun für Heim und Herd Das deutsche Schwert gezückt! Hurra, Hurra, Hurra! Hurra, Germania! Für Heim und Herd, für Weib und Kind, Für jedes teure Gut, Dem wir bestellt zu Hütern sind Vor fremdem Frevelmut; Für deutsches Recht, für deutsches Wort, Für deutsche Sitt' und Art, Für jeden heil'gen deutschen Hort, Hurra, zur Kriegesfahrt! Hurra, Hurra, Hurra! Hurra, Germania! Auf, Deutschland, auf und Gott mit dir! Ins Feld! Der Würfel klirrt! Wohl schnürt's die Brust uns, denken wir Des Bluts, das fließen wird,-Dennoch das Auge kühn empor! Denn siegen wirst du ja! Groß, herrlich, frei wie nie zuvor! Hurra, Germania! Hurra, Viktoria! Hurra, Germania! 115. Kriegserklärung, Kräfteverhältnisse, Feldzugsplan, Aufmarsch. Von M. Moser. *) Bel gespannter europäischer Lage, aber dem Zeitpunkte nach doch völlig überraschend führte Frankreich im Juli 1870 den seit Sadowa beschlossenen Bruch mit Preußen herbei. Nationale Eitelkeit und Eroberungssucht sowie dynastisches Interesse vereinigten sich in dem Wunsche den um seinen Waffenruhm beneideten Nebenbuhler zu demütigen, das Erstehen eines Frankreichs Vorherrschaft in Europa gefährdenden, einheitlichen deutschen Staates zu ver- *) Kurzer strategischer Überblick über den Krieg 1870/71. Berlin 1900, E. S. Mittler & Sohn.

6. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 220

1891 - Leipzig : Voigtländer
220 1809 zweitgigen Schlacht bei Aspern vom Erzherzog Karl besiegt, so da er sich nach Wien zurckziehen mute. Bald darauf jedoch entschied er, nachdem nun der bergang der die Donau geglckt war, durch den Sieg bei Wagram den ganzen Krieg. Im Frieden zu Wien mute sterreich Salzburg an Bayern, die illyrischen Provinzen an Frankreich, Westgalizien an das Herzogtum Warschau abtreten. 3. Die Tiroler unter ufer. Whrend des Krieges waren die Tiroler unter der Fhrung des Sandwirts Andreas Hofer fr fter-reich gegen die bayerische Herrschaft aufgestanden, hatten wiederholt ihre Freiheit errungen, wurden aber nach heldenmtigem Kampfe unterworfen. Hofer, der aus seinem lieben Land Tirol nicht flchten mochte, durch Verrat ergriffen und in der Festung Mantua erschossen (1810). Der Versuch des preuischen Majors Schill, mit seiner Freischar das nrd-liche Deutschland zur Vertreibung der Franzosen aufzuregen ( lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!") milang; Schill fiel bei der Ver-teidigung Stralsunds. 147. Napoleon auf der Hhe seiner Macht. 1. Des Kaisers Familie. In der Absicht, seinen Thron zu be-festigen und mit erhhtem Glnze zu umgeben, vermhlte sich Na-poleon, nachdem er sich von feiner Gemahlin I o f e p h i n e geschieden, 1810 1810 mit der Erzherzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers von sterreich, welche ihm 1811 einen Sohn, den König von Rom", schenkte. 2. Das napoleonische Weltreich. Die Grenzen seines Kaiserreiches erweiterte er ferner dadurch, da er (1809) die weltliche Herrschaft des Papstes fr aufgehoben erklrte und den Kirchenstaat mit Frankreich vereinigte. Und als (1810) der König von Holland, weil die Machtgebote des Kaisers zu Hollands Nachteile ge-reichten, die Krone niederlegte, verband Napoleon auch Holland mit Frankreich, dem er ferner noch Oldenburg und die drei norddeutschen Hansestdte einverleibte. So erstreckte sich das Weltreich Napoleons, der sich als Nachfolger Karls des Groen betrachtete, 130 Departements umfassend, den Ksten des westlichen und sdlichen Europas entlang von Danzig und Hamburg bis Trieft und Korfu. Die meisten brigen Staaten Europas standen in mittelbarer Abhngigkeit von ihm (f. Karte Xii).

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 107

1907 - Leipzig : Voigtländer
52. Vorboten der Befreiungskriege. 107 nun erhob sich die ganze Pyrenenhalbinsel zum Kufstand gegen die Franzosen, und es entstand ein langwieriger Krieg, in dem die Spanier mit Hilfe der Englnder siegreich waren. Whrend dieses Krieges versuchte sterreich, sich und das brige Deutschland von der Schmach zu befreien. Es rstete mit aller Macht, und sein wackerer Feldherr, der Erzherzog Karl rief das ganze deutsche Volk zur Wieder-Herstellung seiner Freiheit auf. Hb er Preußen war noch von den Franzosen besetzt, und der Rheinbund wandte seine Idaffen auf Napoleons Befehl gegen sterreich. Napoleon besiegte den Erzherzog in mehreren Gefechten und hielt zum zweiten Male seinen Einzug in Wien. Doch auch in sterreich war der gefrchtete Kriegsherr nicht immer siegreich. Erzherzog Karl rckte heran, um die Hauptstadt zu befreien und be-jiegte die Franzosen in der blutigen Schlacht bei Hspern. Freilich wurde sterreich hierdurch nicht gerettet. Bald erfocht Napoleon einen entscheidenden Sieg, und Kaiser Franz konnte den Frieden nur mit groem Lnderverluste erlangen. 2. Der Sandwirt Hofer. Ris sterreich gegen Napoleon in den Kampf ging, griffen auch die Tiroler zu den Idaffen; denn sie ertrugen es nicht, da Napoleon ihr schnes Land dem sterreichischen Kaiser, dem sie seit alter Zeit in treuer Liebe anhingen, entrissen Md an Bayern gegeben hatte. Ihr Fhrer war Rndreas hofer, von seinem Wirtshause am Sand im Passeiertale der Sandwirt genannt. Er brachte mit seinen rstigen Schtzen den Feinden groe Verluste bei. Doch endlich mute die kleine tapfere Schar der bermacht erliegen, hofer wurde gechtet und verbarg sich in einer einsamen Htte im Gebirge. Da wurde er verraten, berfallen und in Ketten nach der Festung Mantua geschleppt. Ein franzsisches Kriegsgericht verurteilte ihn zum Tode. Er schritt getrosten Mutes zum Richtplatz und rief den zwlf Soldaten, die ihn erschieen sollten, mit fester Stimme zu: Gebt Feuer!" So starb ein treuer Sohn des Vaterlandes. 3. Ferdinand von Schill. (Einen hnlichen Rusgang hatte ein Befreiungsversuch, den in Deutschland der Major von Schill unternahm. Dieser khne Reiterfhrer war einer der tapferen (Offiziere, die im Unglcksjahre 1806 die Ehre der preuischen Waffen gewahrt hatten (49, 4). Ris der sterreichische Freiheitskampf begann, da meinte er, auch in Norddeutschland werde das Volk losbrechen, wenn nur jemand mutig das Zeichen gbe. Eines Tages fhrte er sein Regiment wie zum Exerzieren vor das Tor von Berlin. Drauen erklrte er laut, er wolle den Kampf gegen den Unterdrcker beginnen. Rlle folgten ihm begeistert, und Schill sah bald seine Schar durch Freiwillige

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 40

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
40 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. schlu kommen, noch gestattete er seinem Bruder Johann, der aus Italien herbeigeeilt war, in Napoleons Flanke und Rcken selbstndig zu handeln. So gewann der Franzosenkaiser Frist, sich zu erholen und zu verstrken, und beim zweiten Versuch glckte der bergang auf das Marchfeld. Bei Wagram muten die sterreicher nach rhmlicher Gegenwehr weichen; wenige Tage nachher suchte Erzherzog Karl um einen Waffenstillstand nach, und Napoleon bewilligte ihn aus Sorge vor einer englischen Landung und einem Aufstand in Deutschland. 3. Nach dem Regensburger Feldzug hatte sterreich Tirol im Stich gelassen; die Bayern hatten das Land unterworfen. Aber auf die Runde von Aspern griffen die Bauern wieder zu den Stutzen und schlugen eine zweite Schlacht am Iselberg: Heiligenbilder vorantragend, schritten die Schtzen, wie ihr Landsmann Defregger sie gemalt hat (Abb. 5), zum Sturm; der Kapuziner Joachim Haspinger fhrte mit dem Bergstock in der Hand ihren linken Flgel. Sie eroberten Innsbruck und verloren es wieder. Der Kampf wurde immer erbitterter: die Marschsule des Mar-schalle Lefsbre wurde bei Sterzing in einem Engpa durch knstliche Stein-lawinen zermalmt; Peter Mayr, der Wirt von der Mahr, war der Fhrer bei dieser grauenvollen Tat, die Ro segg er knstlerisch verklrt hat. Der oberste Leiter des Aufstandes war der Sandwirt Andreas Hof er aus dem Passeiertal bei Meran. Er fhrte jetzt in der Hofburg in Innsbruck, in das er nach einer dritten Schlacht am Iselberg wieder eingezogen war, als Oberkommandant von Diroll" eine wohlmeinende Bauernregierung. 4. Noch war die Lage sterreichs nicht hoffnungslos. Friedrich Wil-Helm war zur Hilfeleistung bereit, wenn sterreich die leitende Stellung in Deutschland mit Preußen teile. Da beeilte sich Franz Ii., dem Krieg ein Ende zu machen. Der Friede zu Schnbrunn entfernte sterreich vom Adriatischen Meer und ri Tirol auseinander. Aus Kram, Krnten, Friaul sowie aus dem Tiroler Pustertal schuf Napoleon den Franzosenstaat der Illy-rischen Provinzen mit der Hauptstadt Laibach. Das Etschtal kam an das Knigreich Italien; nur das Inntal blieb bayrisch. Dem ver-lassenen Vlklein der Tiroler wurde auf des Kaisers Frsprache Verzeihung (Amnestie) zugesichert. Hofer jedoch nahm zum viertenmal fr sein Kaiserhaus den Kampf auf; Napoleon setzte einen Preis auf seinen Kopf und lie ihn, als ein Verrter sein Versteck anzeigte, in Mantua nach Kriegsrecht erschieen. 5. In Preußen konnte unter dem furchtbaren Druck der Franzosen-Herrschaft und der peinlichen berwachung auch der leisesten Regung keine

10. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 62

1874 - Hadersleben : Westphalen
Kirchenstaat mit Frankreich vereinigt. Der Papst wurde bald darauf gefangen nach Frankreich geführt. Tyrol, welches 1805 von Oesterreich an Baiern abgetreten werden mußte, wollte von der neuen Herrschaft nichts wissen. Die treuen Tyroler schaarten sich um ihren Anführer, den Sandwirth Andreas Hofer von Passayer, und schlugen die Baiern aus dem Lande heraus. Als aber nach der Besregung Oesterreichs i. I. 1809 immer neue Schaaren von Baiern und Franzosen herbeizogen, mußten die Tyroler nach heldenmütigem Kampfe unter-liegen. Andreas Hofer, den ein Priester verrathen hatte, wurde gefangen genommen, in Ketten nach Mantua geschleppt und dort erschossen. 30. Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht und fein Feldzug gegen Rußland. Als nun auch Oesterreich besiegt war, befand sich Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht; das ganze europäische Festland war entweder unterjocht, oder doch gedemüthigt und in scheuer Furcht vor dem gewaltigen Franzosenkaiser. Nur England widerstand ihm noch, und dieses Land suchte er hauptsächlich dadurch, daß er durch strenge Handhabung der Continentalsperre dem englischen Handel schwere Wunden schlug, zu schwächen und zum Frieden zu zwingen. Im Jahre 1810 vereinigte er Holland, das nordwestliche Deutschland, das ganze Großherzogthum Berg, die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck mit dem französischen Reich, so daß dieses jetzt bis an die Ostsee reichte. Kaiser Franz von Oesterreich gab ihm ans sein Verlangen seine Tochter, die Erzherzogin Marie Luise, zur Frau, und bei seiner Vermählung mußten 5 Königinnen der neuen Kaiserin von Frankreich die Schleppe tragen. Napoleon wurde immer übermüthiger und gewalttätiger. Er nahm dein Herzog von Oldenburg, welcher mit Kaiser Alexander von Nußland nahe verwandt war, sein Land ohne Entschädigung und zeigte immer mehr, daß er keine zweite Macht neben sich dulden wolle. Das erbitterte den Kaiser Alexander; er gestattete in Rußland den Handel mit England und begann zu rüsten. Sobald Napoleon dies hörte, ließ auch er während des ganzen Jahres 1811 rüsten und erklärte im Mai 1812 den Krieg an Rußland. Viele glaubten schon damals, daß es Zeit sei, das französische Joch abzuschütteln, aber da die französischen Heere an der Grenze standen, mußte-der König von Preußen das von Napoleon verlangte Bündniß annehmen und ihm ein Hülfsheer stellen. Mit einem ungeheuren Heere von 600,000 Mann, zusammengesetzt aus Franzosen, Preußen, Oesterreichern, deutschen Rheinbundstruppen, sowie den besten Soldaten aus fast allen europäischen Ländern, alle trefflich ausgerüstet, ging Napoleon (23. Juni) über den Niemen. Siegreich drang er in Rußland vor, schlug die Russen in- mehreren glücklichen Schlachten und zog (14. Sept.) als Sieger in Moskau ein. Aber die Russen zündeten die Stadt von allen Seiten an, und Napoleon, der sich in der brennenden Stadt nicht halten konnte, trat (19. October) den Rückzug an. Hierauf hatten die Russen gewartet. Sie
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